Beraten will gelernt sein

7. Auflage, 1998

5. Auflage als Taschen Buch

 Beltz Verlag

Weinheim, 2000

Inhaltsangabe

im Word.doc oder rtf - Format

Tel. 06261-18187

Fax +496261-35153

Hintergründe oder Vorwort?

Alle Autoren des Buches engagierten sich in der Beratungslehrerausbildung . Der Autor  des Kapitels über die Gesprächsführung (S.16-84), ist ausgebildeter Lehrer, Diplom-Pädagoge, Diplom-Psychologe, approbierter Psychologischer Psychotherapeut und z.Z. als Rektor einer Schule tätig.

Ende der 70iger Jahre hat er an der Landesstelle für Erziehung und Unterricht als Referent für Beratungslehrer die Beratungslehrerausbildung  in Baden-Württemberg vor allem hin zu einem interdisziplinären und praxisorientierten Ansatz beeinflusst. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war er dann 10 Jahre im Psychologischen Dienst eines Berufsbildungswerkes für Lernbehinderte Jugendliche und junge Erwachsene tätig. Die Tätigkeit zwischen allen Stühlen, nämlich den Klienten, den Ausbildungsstätten, den Internaten und der Berufssonderschule haben ihn mit dem strukturell-systemischen Denken (z.B. “Hinter den Kulissen der Organisation” der Mailänder Schule um Maria Selvini-Palazzoli) in Verbindung gebracht. Ausserdem hat er seine verhaltens- und gesprächspsychotherapeutische Ausbildung mit Elementen aus der Transaktionsanalyse und der Neurolinguistischen Programmierung verbunden.

Nach 10 Jahren Arbeit im Berufsbildungswerk ging er zunächst mit halbem Lehrauftrag in die Schule zurück und führte eine Psychologische Privatpraxis. In dieser Zeit bildete er sich in Hypnotherapie nach Milton Erickson fort und nahm einen nebenamtlichen Lehrauftrag in Führung an der Berufsakademie Mosbach wahr. Mit dem Einstieg in die Lehrerbildung konzentrierte sich der Autor zunehmend auf das System Schule, in dem er heute noch tätig ist.

Leider bleibt oft zuwenig Zeit, um die Erlebnisse im System Schule und deren Verwaltung zu reflektieren und die Beobachtungen und Gedanken niederzuschreiben. Das System Schule ist in Entwicklung und dennoch scheint es oft eher unbeweglich still zu stehen. Auch in dieser Widersprüchlichkeit spiegelt sich deutlich die Fromm’sche Befürchtung, dass der Schein über dem Sein in unserer Gesellschaft schon lange überwiegt.

Just zu dieser Zeit werden auch die virtuellen Welten der Mediengesellschaft immer bedeutender. Es hilft nichts, davor die Augen zu verschließen. Man kann sich der Zukunft stellen, wenn man nicht nur reaktiv und als Getriebener überleben möchte. Junge Pädagoginnen und Pädagogen werden im System Lehrerausbildung zu unrealistischen Scheinwelten getrieben, um nach der Prüfung als Einzelkämpfer in der verbeamteten Schulrealität langsam zu Kaltblütern zu erstarren. Kann man dieser natürlichen Entwicklung von Systemen zur Homöostase überhaupt etwas entgegenstellen?

Man sollte, man müsste, man könnte ... Noch so viele Papiere, Scheinprojekte und Einzelfortbildungen werden wahrscheinlich nichts Grundlegendes bewegen, sondern nur den Narzissmus Einzelner kurzfristig befriedigen. Es ist aber an der Zeit, dass die Schulpolitik nicht nur den Lehrer als “Einzelkämpfer” finanziert, sondern die materiellen Grundlagen für “Kooperation im Schulalltag” schafft.

Wie meinte der Biologe Frederic Vester: “Jedes reale Ding ist interdisziplinär”